Du fragst dich, ob es für dich sinnvoll sein könnte, eine Therapie zu beginnen?
Dann lies weiter. Ich gebe dir eine Anregung für deinen Entscheidungsprozess und gehe darauf am Beispiel Angst ein. So ist es konkreter und dieselben Fragen kannst du dir bei allen psychischen Belastungen stellen.
Es geht mir nicht darum, eine Diagnose zu stellen, sondern lediglich um eine Unterstützung bei der Entscheidung.

Hattest du selbst bereits die Idee?
Vielleicht hörst du auf diese innere Stimme.
Schau dich nach einem passenden Psychotherapieplatz in deiner Nähe um oder nutze das Angebot von 116117.
Psychotherapie wirkt. Es braucht dazu deine Entscheidung, diesen Schritt zu gehen.
Falls du dich irrst?
Dann wirst du es so erfahren.
Eine psychologische Psychotherapie beginnt mit einem Erstgespräch und einer Diagnostik. Du erhältst eine klare Antwort, ob du eine Angststörung hast.
Keine Sorge, du musst gar nichts!
Auch wenn es heißt, dass ein Weg aus der Angst nur durch die Angst führt, wirst du in einer Therapie zu gar nichts gezwungen. Das Grundprinzip von Psychotherapie ist Freiwilligkeit.
Sprich über all deine Sorgen und Bedenken.
Gerade weil es dauert, such jetzt nach einem Therapieplatz
Es kann dauern, bis du mit der eigentlichen Therapie beginnen kannst.
Daher lass dich lieber früher als später auf eine Warteliste setzen. Falls du den Therapieplatz dann doch nicht brauchst, ist doch super, dann geht dieser an die nächste Person auf der Liste.
Coaching, Beratung, private Therapieangebote als Alternative?
Private Leistungen kannst du meist eher in Anspruch nehmen. Über Angebote von anderen kann ich nichts sagen.
Mit deinen Ängsten kannst du gerne zu mir kommen. Falls das eine Option ist, findest du hier alle Informationen zu meinem Onlineangebot.
Ich begleite dich systemisch auf deiner Reise aus der Angst. Eine Diagnose erhältst du von mir nicht und mit der Krankenkasse rechne ich ebenfalls nicht ab.
Meine Empfehlung lautet, von Beginn an beide Wege zu gehen. Such dir einen Psychotherapielatz, auch wenn es dauert UND nutze das zeitnahe private Angebot. Es sei denn, du schließt eine Psychotherapie auf Kassenleistung grundsätzlich für dich aus, auch dafür mag es gute Gründe geben.
Möglicherweise benötigst du den Therapieplatz nicht mehr, wenn du ihn bekommst, super. Eventuell brauchst du aber mehr, als ich oder jemand anderes dir anbieten können.
Ich biete dir auch gerne einen Kombiweg und begleite dich so lange, bis du einen Therapieplatz auf Kassenleistung erhältst.
Du bist dir unsicher?
Zwei Aspekte sind für mich zentral für die Frage, ob es sinnvoll sein könnte, dir Hilfe zu suchen:
- Alltagsbewältigung
- Leidensdruck
Sollte die Angst dich im Alltag einschränken oder einen Leidensdruck verursachen, könnte es sinnvoll sein, dir professionelle Hilfe zu suchen.
Diese Aspekte helfen dir auch bei der Frage, ob du jemand anderen ermutigen möchtest, sich professionelle Hilfe zu suchen. Dies thematisiere ich in den MHFA-Ersthelferkursen.
Wie sehr schränkt deine Angst dich im Alltag ein?
Vermeidest du Situationen auf Grund deiner Angst?
Welche Konsequenzen zieht das nach sich, falls du das tust?
Entstehen dir daraus Nachteile oder Probleme, die du nicht lösen kannst?
Ich wechsle zum Beispiel die Straßenseite, wenn mir ein Hund ohne Leine entgegen kommt oder ich halte Abstand. Allerdings kann ich noch in der Nähe spazieren gehen, was für viele eine Hunderoute ist. Es schränkt mich nicht in meinem Alltag ein.
Leidest du unter deiner Angst?
Das ist eine sehr subjektive Frage und die kannst nur du beantworten.
Vielleicht hilft dir bei den folgenden Fragen eine Skala von 1 bis 10, wie eine Art Fieberthermometer. 1 entspricht dabei, alles easy und 10 ist nicht aushaltbar.
Wie sehr belastet es dich, diese Angst zu haben? Schau mal, wie es jetzt im Moment ist.
Wie war es heute früh nach dem Aufstehen?
Und wie gestern?
Letzte Woche?
Vor einem Monat?
Wie wird es wohl nächste Woche aussehen?
Wie bei einer spezifische Situation, die diese Angst auslösen könnte?
Und in einer völlig andern Situation?
Gibt es Unterschiede?
Gibt es Ausnahmen, in denen es anders ist?
Kannst du aus den Ausnahmen zu einer Lösung für dich kommen?
Wie sieht dein Fieberthermometer aus?
Ich kann dir nicht sagen, bei 38 Grad hast du Fieber und solltest ins Bett gehen, ab 29 Grad bitte zum Arzt. Es ist eine Metapher.
Wie fühlt es sich für dich an? Wie sehr leidest du unter deiner Angst?
Wenn du unsicher bist, beobachte dich ein paar Tage und beantworte die Frage erneut.
Klarheit oder mehr Verwirrung?
Du hast bis hierhin gelesen und keine klare Antwort gefunden?
Vielleicht ist das ein Zeichen dafür, dass es wertvoll sein könnte mit jemandem über dein Angst zu sprechen.
Möglicherweise hast du keine Angststörung, aber eine andere Belastung. Etwas scheint dich gerade zu quälen und beschäftigen.
Kennst du diese Momente in einer Arztpraxis:
Es ist alles in Ordnung.
Vielleicht ist es das und vielleicht bekommst du genau das bestätigt.
Könnte gut tun, oder?
Ebenso habe ich schon häufig erlebt, dass es gut tut, ernst genommen zu werden mit den eigenen Sorgen und Gedanken.
Trau dich, um Hilfe zu bitten
Es ist kein einfacher Schritt und definitiv keine Schwäche. Es ist ein wertvoller Schritt und ein Ja zu dir selbst!
Ich kann dir leider nicht versprechen, dass es nur angenehm werden wird. Eine Therapie kann dazu beitragen, dass es dir besser geht, du handlungsfähiger wirst und dein Leben sich wieder mehr nach deinem Leben anfühlt.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!