Wegkreuzung in hügeliger Landschaft, Hinweistafel mit "Lenas Kometenreise"
Lena

„Wer bin ich eigentlich?“

Lena

Studentin, die ständig etwas Neues ausprobiert, Sportarten, Musik, Freizeitangebote … Alles langweilt sie schnell wieder und sie ist ständig auf der Suche nach Neuem. Lena  ist kreativ und gerne unter Menschen.

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Es war ein ungewöhnliches Geschenk meiner Mutter, sie schenkte mir einen Termin bei SuiseiNo-Beratung. Ich sah sie irritiert an, nachdem ich den Gutschein öffnete. »Was ist das für ein Esoterik-Quatsch?«, fragte ich meine Mutter genervt.
»Gar kein Quatsch. Stephanie Braun ist Psychologin.«
»Aha, du meinst also ich habe einen an der Waffel?«
»Nein«, stöhnte meine Mutter. »Bitte lies den Brief.«

Tja, meine Mutter wollte mir also was Gutes tun, indem ich mit einer systemischen Beraterin über mich und mein Leben spreche.

Nach meiner ersten entsetzten Reaktion wurde ich ruhiger. Ich liebe es Neues auszuprobieren, war neugierig und erkannte die Chance, die sich mir bot, aber auch die Risiken.
»Und wenn sie nach meiner Familie fragt?«
»Du redest, worüber du reden möchtest.«

Wir sahen uns lange intensiv an, es brauchte nicht mehr Worte, wir wussten, woran wir dachten. Sie wollte nicht über ihn reden, ich schon. Dabei ist sie die Einzige, die mir Antworten geben kann, keine Psychologin oder Beraterin kann mir helfen, wenn meine Mutter schweigt.

»Danke Mama«, sagte ich schließlich und vereinbarte einen Termin. Ich fand es cool, dass es online stattfand. Ich musste nirgendwo hinfahren und niemand sah mich in die Praxis einer Psychologin gehen. Wäre das schlimm gewesen? Keine Ahnung.

Mein erstes Gespräch

Zu Beginn des Beratungsgespräches war ich nervös, unsicher, hatte Angst vor dem Ergebnis.

Stephanie, die ich duzen durfte, merkte das und fragte mich nach meinen Bedenken. Ich erzählte, dass es ein Geschenk meiner Mutter sei, hier zu sein. Daher fragte sie, welche Erwartungen meine Mutter wohl an diesen Termin hätte.

Auch wenn Mamas Brief lang gewesen war, empfand ich die Frage als schwierig und ich begann mit ihren Befürchtungen. »Ihre größte Sorge könnte sein, dass ich hinterher neue Argumente habe, sie mit Fragen nach meinem Vater zu nerven.«
»Das ist ein Tabuthema zwischen euch?«
»Ja, ein Großes. Sie will nicht über ihn reden.«

Stephanie nickte nur, dann sagte sie: »Und doch hat deine Mutter, dir dieses Geschenk gemacht. Was bedeutet dir das?«
»Viel«, sagte ich und erkannte es erst in diesem Moment. »Sie ist ein Risiko eingegangen. Ich glaube, es geht ihr darum, mir eine Chance zu geben, mich selbst zu finden. Wahrscheinlich macht sie sich auch Sorgen.«
»Gibt es einen Grund, sich Sorgen zu machen?«
»Mein Studium langweilt mich und ich weiß nicht, was ich tun soll.«
»Wäre das ein Thema, dem wir uns widmen könnten, das Studium?«
»Ja schon. Ich denke tatsächlich darüber nach, hinzuwerfen.«
»Was hält dich davon ab?«
»Mir fehlt der Alternativplan.«
»Verstehe. Bevor wir weiter über die Situation mit dem Studium sprechen, möchte ich dir noch zwei Fragen stellen. Was könnte heute hier passieren, damit du nachher deiner Mutter erzählen kannst, es hat sich gelohnt?«

Das war genau die Frage, die ich mir auch gestellt hatte und auf die ich keine Antwort hatte. »Es wäre schon cool, wenn ich wüsste, was ich wegen des Studiums mache.«
»Ob du abbrechen oder weiter machen willst?«
»Ja, aber da drehe ich mich im Kreis.«
»Das geht uns oft so, vielleicht gelingt es uns heute nicht, die Entscheidung zu treffen, aber wir können mal genauer hinschauen, welche Motivation dahinter steckt, dass du hinwerfen möchtest. Wie wäre das?«
»Das könnte interessant werden.«

»Gut. Dann zu der zweiten Frage: Was darf auf keinen Fall passieren?«
Die Frage war einfach. »Dass du mir sagst, was ich tun soll.«
»Sehr gut«, sagte Stephanie und ich starrte sie überrascht an. Sie lachte. »Manchmal ist es genau das, was Klienten gerne möchten, einen Rat, was sie tun sollen. Die Entscheidung, ob du weiter studierst, oder etwas anderes machst, liegt letztendlich bei dir, die kann dir niemand abnehmen.«
»Danke«, sagte ich spontan und fühlte mich gleich wohler mit dieser Beratungssache. Ich war bereit, mich darauf einzulassen, in dem Vertrauen, dass ich zu nichts gedrängt würde. »Dann lass uns loslegen«, sagte ich.

Lena ist eine fiktive Figur, sie soll dir zeigen, wie eine systemische Beratung aussehen könnte.
Lies hier mehr über sie und meine anderen Figuren.

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