Wie der Tag finster startete und daraus wunderbares entstand. Plötzlich war da ein lautes: Du kannst das nicht! Lass es einfach! Keinen interessiert, was du zu sagen hast
Dann ging ich durch das dunkle Tal meiner eigenen Gedanken und bewies mir selbst das Gegenteil. Eine Episode aus meiner eigenen Kometenreise.
Es war Sonntag Morgen und ich las wie jeden Tag im Februar als erstes die Mail von Anna Koschinsiki im Rahmen ihrer Aktion 28TageContent. Bei jeder Zeile, die sie über das Schreiben schrieb, nickte ich. Dann kam der Schreibimpuls:
„Ich kann alles erzählen!“ – Was wäre, wenn das stimmt?
Natürlich stimmt es. in jeder einzelnen Zeile habe ich Anna zugestimmt. Es passt alles zu dem, was ich selbst über Storytelling weiß. Also blieb mir nur eine Schlussfolgerung: Ich selbst habe viel theoretisches Wissen und trotzdem werden meine Texte nicht gelesen. Niemanden interessiert, was ich schreibe. Auch nach 8 Blogjahren fliege ich unter dem Radar der Aufmerksamkeit. Eine düstere Abwärtsspirale begann …
Es war Sonntag Morgen, ich war alleine, denn meine Familie schlief noch. Ich hatte Zeit für meine Gedanken. Wegschieben wäre eine Option gewesen. Diesmal nicht. Vielleicht wäre es leichter gewesen, sie weg zu wischen. Stattdessen hörte ich hin und schrieb, mehrmals.
Mein erster Impuls war eine Antwortmail. Ich schrieb , wie ich mich fühlte und bevor ich auf Senden klickte, hielt ich inne. Diese Mail war nicht für Anna bestimmt. Sie war für mich. Es gab keine Botschaft an sie. Ihre Mail war toll und so hatte ich meine Antwort auch begonnen. Jedes einzelne Wort danach, betraf nur mich.
Eine erste Erkenntnis des Tages: Vor dem Absenden einer Mail nochmal inne halten und dich fragen: Was will ich eigentlich sagen? Diese Erkenntnis teilte ich auf Mastodon.
So eine Social Media Plattform ist eine wunderbare Ablenkung. Ich stieß auf einen Post von Anna, dieselbe Anna, und diesmal bekam ich von ihr einen Impuls in eine andere Richtung. Ihre „Erkenntnis“ hatte für mich zwei klare Botschaften: Mit Abstand gewinnst du eine neue Perspektive und sag Ja zu dir selbst. Ihr Thema hatte mit meinem nichts zu tun und doch tat es mir in dem Moment gut, ihre Geschichte zu lesen. Ich hinterließ ihr ein kleines Danke für ihren Impuls.
Meine Gedanken gingen in eine neue Richtung. Wenn ich erkenne, was nicht so gut funktioniert, darf ich weiter lernen, mich weiter entwickeln. Das ist doch genau das, wobei ich Menschen begleiten möchte, Veränderungen. Und diese müssen nicht groß sein. Ein Thema für das Anna steht ist Bloggen mit Leichtigkeit! Vielleicht fehlt einigen meiner Texte diese Leichtigkeit? Oder Struktur? Wenn ich gelesen werden möchte, darf ich es mir leicht machen, darf all mein Wissen nutzen. Ausprobieren ist doch genau mein Ding.
So probierte ich aus, schrieb einen LinkedIn Post in wenigen Worten, ohne Bild.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.linkedin.com zu laden.
Zu meinem Erstaunen funktionierte der Post. Es gab Reaktionen. Der Post traf einen Nerv, berührte Menschen.
Und auch mit mir passierte etwas, mein Selbstwert bekam einen Push. Die Selbstzweifel lösten sich auf, zumindest für den Moment. Ich kann Menschen mit meinen Worten erreichen. Das bedeutet nicht, dass alles, was ich schreibe auch gut und lesbar ist. Ich darf an mir arbeiten und ich darf es mir und anderen leicht machen.
Mit Freude und Begeisterung, manchmal auch aus dem Schmerz heraus.
Und da mein Kopf gerade dabei war so fleißig zu reflektieren, war damit noch lange nicht Schluss. Dies ist eine zweite Geschichte und die habe ich bereits erzählt. Wie ich Tee kochen ging und zu einer neuen Erkenntnis gekommen bin.
Fiese dunkle Gedanken sind unangenehm, die mag niemand. Sie haben eine Botschaft für uns, für die wir um die Ecke denken dürfen. Es ist nicht unbedingt die offensichtliche Aussage: Du kannst das nicht! Dreh es um, wechsle die Perspektive oder sprich darüber.
Schreiben, denken, lesen, reflektieren wurden für mich zu einem Wechselspiel. Es war weder leicht noch angenehm. Es hat sich gelohnt.
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Danke Anna für den Anstoß und euch allen, die mich Sonntag auf meiner kleinen Kometenreise begleitet haben. Ihr seid wunderbar 💜