Wegkreuzung in hügeliger Landschaft, Hinweistafel mit "Matthias Kometenreise"
Matthias

„Ist es zu spät für einen Neuanfang?“

Matthias

Geschieden, zwei Teenie-Töchter, die er unregelmäßig sieht. Beruflich fühlt er sich ausgebrannt. Eine neue Beziehung weckt in ihm das Gefühl, dass es sich für ihn lohnen könnte, sich nochmal neu zu orientieren, aber er weiß nicht so recht wie er das anstellen soll.

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Du kennst Matthias noch nicht? Er ist eine fiktive Figur. Lies hier die erste Etappe seiner Kometenreise.

Die Sache mit dem Wundertag war toll. Es fiel mir so viel leichter aufzustehen, wenn ich wusste, dass ich mit Beatrix zusammen einen Kaffee trinken würde.
„Und wie geht es dir an den anderen Tagen?“, fragte Stephanie mich.
„Beschissen.“
Ich wollte die anderen Tage nicht auch so haben. Der Donnerstag sollte etwas Besonderes bleiben.
„Vielleicht brauche ich ein neues Normal, ein besseres als jetzt, aber nicht so besonders, wie die Donnerstage.“

Wunderfrage

„Was könnte das sein?“
„Keine Ahnung. Ich will leichter aufstehen können. Im Moment lebe ich gerade irgendwie durch die Woche, mache einfach weiter.“
„Das möchtest du nicht mehr?“
„Nein, es ist scheiße.“
„Was genau?“
„Alles, es fällt mir so schwer aufzustehen, arbeiten. Einfach alles.“
„Und was fällt dir leichter?“
„Die Donnerstage! Die sind schön. Aber ich habe Angst, das auszuweiten, Angst es kaputt zu machen.“
„Was genau hilft dir an diesen Tagen?“
„Mit Beatrix zusammen Kaffee zu trinken.“
„Und was noch?“
„Keine Ahnung, dafür stehe ich auf.“
„Und wie läuft es an den Tagen im Büro?“
„Läuft irgendwie, ich arbeite, gehe heim. Irgendwann schlafe ich, stehe auf, arbeite.“
„Was macht deinen Tag zu einem Wundertag?“
„Ich trinke mit Beatrix zusammen Kaffee?“
„Und dann?“
„Dann gehe ich duschen und arbeiten, mache meinen Kram.“

„Wenn du dich an unser Gespräch zurück erinnerst, was war da noch?“
Es fiel mir schwer, mich zu erinnern. Das Gespräch lag eine Weile zurück. Ich hatte mich auf die Sache mit dem Kaffee konzentriert, den Rest ausgeblendet. Ich überlegte, bis mir etwas wieder einfiel.
„Nach einem guten Start in den Tag, war ich im Büro besser drauf in dieser Vision. Das wäre schön, aber dafür braucht es wirklich ein Wunder.“
„Du hast nach der Wunderfrage beschrieben, was du konkret tun würdest. Hast du davon etwas umgesetzt?“
„Nein.“

Ich wollte mich rechtfertigen, aber das ließ Stephanie nicht zu. „Veränderungen sind nicht einfach. Die Wunderfrage zeigt uns, wo du hin möchtest. Es war ein Experiment mit dem Wundertag und du hast so viel davon umgesetzt, wie du aktuell kannst. Donnerstage sind jetzt deine Kaffee-mit-Beatrix-Tage. Jetzt schauen wir, was du an den anderen Tagen brauchst.“
„Danke, ich glaube zu viel auf einmal bekomme ich nicht hin.“
„Das ist in Ordnung. Was könnte ein nächster Schritt der Veränderung sein?“
„Ein Punkt aus der Geschichte hat mir gefallen. Ich könnte freundlicher zu meinen Kollegen sein. Einfach mal auf dem Flur wieder grüßen und ein Lächeln zurück bekommen.“
„Magst du das ausprobieren?“
„Ja.“
„Auf einer Skala von 1 bis 10 wie leicht wird dir das fallen?“
„Hmm, das hängt wahrscheinlich davon ab, wie ich drauf bin und wer mir begegnet, aber so im Mittel vielleicht ne 6. Ich denke ich bekomme das hin, nicht immer vielleicht.“
„Ist das für dich ein hoher oder niedriger Wert?“
„Etwas besser als der Mittelwert würde ich sagen.“
„Und wenn wir das Ziel kleiner machen, dass du dir vornimmst jeden Tag zwei Kolleg*innen zu grüßen?“
„Dann würde ich 9 sagen, das klingt leichter.“
„Was macht es für dich leichter?“
„Es nimmt den Druck raus und wenn ich gerade nicht kann, dann ist es okay.“
„Könntest du dir vorstellen, dass langsam zu steigern, freundlicher zu den Kolleg*innen zu sein?“
„Ja, ich denke schon. Vielleicht grüßen sie auch wieder zuerst, sind freundlicher zu mir, wenn ich damit angefangen habe.“
„Das klingt schön.“
„Ja, das tut es. Ohne Wunder braucht es wohl Zeit.“
„Und kleine Schritte.“
„Okay, dann gehe ich kleine Schritte hin zu meinem Wunder und donnerstags trinke ich weiter Kaffee mit Beatrix.“
„Du entscheidest, was du aus deinem Wundertag machst.“

Matthias ist eine fiktive Figur, er soll dir zeigen, wie eine systemische Beratung aussehen könnte.
Lies hier mehr über ihn und meine anderen Figuren.

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