Mir geht es so schlecht, alles ist schrecklich und die Gedanken kreisen, so dass sich alles immer schlimmer anfühlt. Ein ganz typisches Muster und herrliches Futter für unsere innere Dämonen.
„Hör auf damit“, sagt sich leicht, geht aber nicht so einfach. Es ist ein Teufelskreis, der durchbrochen werden möchte.
Eine Möglichkeit dieses Gedankenmustere zu durchbrechen ist ein Perspektivwechsel. Dies kann mit Metaphern leichter gelingen. Eine Metapher, die ich gerne nutze ist der Weg.
In diesem Beitrag lade ich dich ein, dich auf eine gedankliche Reise zu begeben.

Wie sieht dein Weg gerade aus?
Mal ein Bild, tatsächlich mit Stiften, Farbe oder mit Worten. Beschreib den Weg auf dem du gerade stehst.
Wie ist der Boden? Gibt es einen Weg, betoniert, gepflastert oder ist es ein Trampelpfad?
Ist es überhaupt ein Weg im eigentlichen Sinne? Du könntest dich auch gerade auf einer Brücke oder einem Seil über einem Abgrund befinden?
Gibt es Abzweigungen oder Kurven?
Ist der Weg leicht begehbar oder gibt es Hindernisse?
Führt der Weg durch einen Wald, eine Stadt, durch Felder oder Wiesen?
Was befinden sich am Wegesrand?
Ehrenwerte Hindernisse
Kein Lebensweg ist durchgängig leicht begehbar.
Welche Hindernisse befinden sich auf deinem Weg? Sind es Steine, Löcher, umgefallene Bäume?
Wenn du in einem Hindernis festhängst, wie sieht das aus?
Was brauchst du, um diesem zu entkommen, es zu überwinden? Vielleicht eine Leiter oder ein Seil, um aus einem Loch heraus zu klettern? Vielleicht eine Axt oder Säge, um den Baum aus dem Weg zuräumen, der dir den Weg versperrt?
Wie steht es um Umwege? Manchmal sind Umwege um ein Hindernis herum eine Option.
Wäre einen anderen Weg zu nehmen eine Lösung oder eine Flucht?
Was könntest du daraus mitnehmen, das Hindernis zu überwinden? Vielleicht trägt der Baum, der dir den Weg versperrt ja Früchte. Oder in dem Loch in dem du steckst, verbirgt sich etwas wertvolles für dich? Vielleicht lernst du etwas neues, gewinnst an Kraft, während du dich aus dem Hindernis befreist. Und vielleicht ist es auch einfach nur das Abenteuer an sich, von dem du interher erzählen kannst.
Blick zurück ~ du bist schon eine Weile unterwegs
Wie sieht der Weg aus, von dem du kommst?
Welche Hindernisse hast du bereits hinter dir gelassen?
Wie ist dir das gelungen?
Was davon ist für deine aktuellen Hindernisse hilfreich?
Schau mal auf dein persönliches Muster, wie du deinen Weg begehst. Neigst du beispielsweise eher dazu, Abzweigungen zu nehmen? Schlägst du dich am liebsten weiter druch, egal wie eng das Dornengestrüp vor dir ist?
Schau mal, welche Erfahrungen dir jetzt nützlich sind und was du einmal bewusst anders ausprobieren möchtest.
Blick nach vorne ~ Wohin bist du unterwegs?
Wohin führt dich dein Weg?
Das kann ein großes Ziel sein oder auch eine Zwischenetappe.
Wie sieht dieses aus? Was erwartet dich dort?
Vielleicht ist das Ziel gar nicht so klar erkennbar
Was liegt vor dir?
Wie könnte der Weg vor dir aussehen?
Wird es weiterhin so sein, wie jetzt gerade?
Was könnte anders sein?
Die Beschaffenheit des Untergrundes, die Breite des Pfades, Höhen und Tiefen, Kurven, die Art der Hindernisse oder ihre Abstände. Vielleicht sind es kleine Details, die anders werden, zum Beispiel niedrigere Hindernisse oder weniger tiefe Löcher, aus denen du leichter wieder heraus kommst.
Was brauchst du, um weiter zu gehen?
Falls der Boden gerade sehr schlammig und es riskant ist, in die Löcher zu plumspen, magst du vielleicht etwas vorsichtiger weiter gehen. Achtsam, nicht so oft auszurutschen.
Was hilft dir, den nächsten Schritt zu gehen, anstatt am Wegesrand oder mitten auf dem Weg sitzen zu bleiben?
Was hält dich davon ab, den Weg zurück zu rennen?
Was zieht dich nach vorne?
Wer könnte dich ein Stück begleiten? Brauchst du gerade jemanden, der deine Hand hält oder jemand, der dich bei den nächsten Schritten unterstützt? Vielleicht brauchst du jemand, der besondere Fähigkeiten hat, um dich dabei zu unterstützen, ein Hindernis zu überwinden?
Wie sieht dein Weg jetzt aus?
Wie entwickelt sich deine Zeichnung, egal ob du sie tatsächlich auf Papier zeichnest oder vor deinem Inneren Auge visualisierst.
Bleib noch einen Moment in der Metpaher. Schau dich auf deinem Weg um. Welche Möglichkeiten hast du?
Was ist dein nächster Schritt?
Metapohrisch und ganz konkret.
Möglicherweise ist das Ziel auf das du zugehst noch nebelig, nicht klar zu sehen. Es genügt, um weiter zu gehen, dich für eine grobe Richtung zu entscheiden, in die du den nächsten Schritt setzen möchtest.
Was konkret möchtest du als nächstes tun?
Probiere es aus und wenn es nicht funktioniert oder sich nicht gut anfühlt, mach etwas anderes. Die Metapher des Weges ermöglicht dir hoffentlich deinen Blick zu weiten, mehrere Optionen zu sehen.
Falls du das Gefühl hast, fest zu stecken und alleine nicht weiter kommst, melde dich gerne bei mir und wir schauen uns deinen Weg gemeinsam an. Eine Außenperspektive kann manchmal hilfreich sein. Wie lange und wie weit ich dich begleite, entscheidest du.
Das könnte dich auch interessieren
Wenn die Dämonen kommen …
Innere Dämonen können uns das Leben schwer machen. Welche Reaktionsmöglichkeiten haben wir?
Sehnsucht nach dem glücklich sein
Du möchtest mehr in deinem Leben als nur zu funktionieren? Ein valider Wunsch und damit bist du nicht alleine! Wir brauchen beides und nicht erst das funktionieren und dann das Glück.
Wie funktioniert systemische Therapie?
Systemische Therapie ist eine Ressourcenschatzsuche und Musterunterbrechung. Es geht darum, zu erkennen, was bereits da ist und individuelle neue Verhaltensmuster zu entwickeln.